Zum Fachgebiet der Orthopädie gehören alle Erkrankungen und Veränderungen der Gelenke, Knochen, Sehnen, Bänder und Muskeln.
Diese fallen meist entweder durch Lahmheit des Patienten oder andere Veränderungen im Bewegungsablauf auf.

Am Anfang steht die sogenannte Lahmheitsuntersuchung, mit deren Hilfe wir herausfinden wollen, an welcher Stelle des Bewegungsapparates die Veränderung sitzt. Hierzu wird der Patient, falls erforderlich, in Bewegung, beim Aufstehen, Hinsetzen etc. beurteilt. Anschließend werden je nachdem wo der Schmerz sitzt, die betroffenen Gliedmaßen, der Rücken und Hals gründlich mit den Händen untersucht. Gelenke werden gebeugt und gestreckt, es werden spezielle Beweglichkeitstests durchgeführt, evtl. muss der Schmerz bewusst provoziert werden, um eine Diagnose oder auch nur Verdachtsdiagnose zu stellen. Zu den bekanntesten Beweglichkeitstests gehört z.B. der Schubladentest bei Verdacht auf Kreuzbandriss. Auch die Untersuchung auf Patellaluxation findet mit den Händen statt. Diese Untersuchung ist bei einigen Rassen Voraussetzung für eine Zuchtzulassung. Unsere Praxis ist offiziell berechtigt, die Untersuchung auf Patellaluxation im Rahmen der Zuchtzulassung durchzuführen.

Für viele Erkrankungen des Bewegungsapparates ist zur Diagnosefindung eine Röntgenuntersuchung notwendig. Ist der betroffene Bereich mit Hilfe der Lahmheitsuntersuchung erst einmal gefunden worden, wird mit Hilfe der Röntgenaufnahme der Zustand des betroffenen Gelenkes/Knochens beurteilt. Hier sehen wir z.B. Knochenbrüche, Gelenksveränderungen wie HD ( = Hüftgelenksdysplasie), ED (=Ellbogengelenksdysplasie), OCD (= angeborene Knorpelerkrankung der Gelenke), Arthrosen, Spondylosen und vieles mehr.

Je nach Befund erfolgt dann die Behandlung mit Medikamenten oder es ist eine Operation notwendig. Auch die Physiotherapie ist inzwischen in der tiermedizinischen Orthopädie ein wichtiger Bestandteil.